Mehrfachstimmrecht
Definition / Begriffserklärung
Was ist ein Mehrfachstimmrecht?
Mehrfachstimmrechte sind eine Form der Stimmrechtsausgestaltung bei Aktiengesellschaften, bei der bestimmte Aktien mehr Stimmrechte in der Hauptversammlung verleihen als andere. Solche Aktien ermöglichen es ihren Inhabern, einen disproportional großen Einfluss auf Unternehmensentscheidungen auszuüben, verglichen mit dem Anteil am Kapital.
Bedeutung und Verwendung von Mehrfachstimmrechten
- Kontrolle und Einfluss: Mehrfachstimmrechte werden oft eingesetzt, um die Kontrolle innerhalb eines Unternehmens zu sichern, auch wenn die kapitalmäßige Beteiligung nicht der Stimmkraft entspricht.
- Schutz vor Übernahmen: Sie dienen auch als Schutzmechanismus gegen feindliche Übernahmen, indem sie es den Hauptaktionären ermöglichen, trotz einer geringeren Kapitalbeteiligung die Mehrheit der Stimmen zu halten.
- Umstrittene Praxis: Die Praxis der Mehrfachstimmrechte ist umstritten und wird in vielen Ländern durch Gesetzgebung oder Börsenregeln eingeschränkt, da sie oft als nachteilig für die Interessen der Kleinaktionäre angesehen wird.
Regulierung und rechtlicher Rahmen
In einigen Ländern sind Mehrfachstimmrechte erlaubt, in anderen sind sie durch gesetzliche Vorschriften verboten oder eingeschränkt. Die EU beispielsweise erlaubt Mehrfachstimmrechte unter bestimmten Bedingungen, um Innovation und langfristige Investitionen zu fördern. In Deutschland sind sie jedoch grundsätzlich nicht zulässig, mit bestimmten historischen Ausnahmen.
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